Roter Eber – größte Katastrophenschutzübung Ostbayerns

Unter dem Namen Roter Eber fand am 08. und 09.Juni 2018 fand die größte Katastrophenschutzübung Ostbayerns statt.

Eine großangelegte Übung mit über 2.500 Feuerwehrmännern und -frauen in knapp 400 Einsatzfahrzeugen wurde in Chamerau abgehalten.

Die K-Übung war unterteilt in Waldbrand, Bus-/Verkehrsunfall, Bauunfall und Hausbrand.

Waldbrandbekämpfung mit Hilfeleistungskontingenten

Um im Katastrophenfall möglichst schnell eine ausreichende Anzahl von Hilfskräften mit passenden Gerätschaften in das Schadensgebiet beordern zu können, hat der Freistaat Bayern 2006 die Aufstellung von sogenannten Hilfskontingenten gefordert. In den Landkreisen im Freistaat wurden derartige Hilfskontingente gebildet, die jeweils aus Grund- und Spezialkomponenten bestehen. Die Grundkomponente aus Führungskräften und ca. 60 Einsatzkräfte kann durch verschiedene Spezialkomponente verstärkt werden. Diese können als Standart-, Hochwasser-, Sturm-, Ölwehr oder ABC-Abwehr-Spezialkomponenten bestehen mit weiteren ca. 50 Hilfskräften.

In der Katastrophenschutzübung kommen Hilfeleistungskontingente aus den Landkreisen Freyung-Grafenau, Neumarkt in der Oberpfalz, Kelheim, Neustadt/Waldnaab, Regen und Regensburg zum Einsatz. Diese werden in erster Linie in der unmittelbaren Waldbrandbekämpfung die örtlichen Kräfte unterstützen und durch die Errichtung von Widerstandslinien eine weitere Ausbreitung des Waldbrandes verhindern.

Zum Einsatz kommt dabei auch ein Löschpanzer der Feuerwehren aus Tschechien. Um die dafür notwendigen Schlauchleitungen erstellen zu können, werden noch Schlauchwägen aus den Landkreisen Regensburg, Regen, Schwandorf und Amberg-Sulzbach eingesetzt.

Zusätzlich wird auch das Löschunterstützungsfahrzeug LUF 60 der österreichischen Firma LUF-GmbH die Brandbekämpfung unterstützen. Dieses mit einem Raupenfahrwerk versehene, ferngesteuerte Löschgerät kann mittels Turbine einen 60 Meter reichenden, fein vernebelten Löschstrahl erzeugen.

Omnibusunfall

Am 9. Juni gegen 11.30 Uhr wird der Zusammenstoß eines Omnibusses mit einem Pkw auf der Brücke über den Fluss Regen eingespielt. Aufgrund eines Herzinfarkts des Busfahrers kollidiert der Bus mit einem entgegenkommenden, mit drei Personen besetzten Pkw. Die Wucht des Zusammenstoßes lässt beide Fahrzeuge über die Brücke auf die Flussufer stürzen.

Der mit 30 Personen besetzte Bus liegt, vorderseitig massiv deformiert, auf der linken Fahrzeugseite an der westlichen Uferseite, während der Pkw im unwegsamen, gegenüberliegenden Uferbereich zu liegen kommt. Sowohl die drei Insassen im Pkw, als auch zahlreiche Busreisende sind eingeklemmt und schwer verletzt.

Zu diesem schweren Verkehrsunfall mit einem „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) alarmiert die ILS Regensburg neben einem Großaufgebot von Land-, Luft-, Wasser- und Bergrettung auch zahlreiche Feuerwehren. Die technischen Geräte zur Befreiung und Rettung der Personen im Pkw können nur über die Zuggleise zur Einsatzstelle gebracht werden, weshalb hierfür Schienenrollwagen eingesetzt werden. Die Verletzten werden nach deren Befreiung und Erstversorgung mittels Booten der Wasserrettung zum gegenüberliegenden Ufer und von hier weiter zur Verletztensammelstelle gebracht.

Während die verletzten Businsassen die elementaren Sofortmaßnahmen vom Rettungsdienst bereits noch im Bus erfahren, werden von den Schnelleinsatzgruppen „Behandlung“ und „Betreuung“ mehrere Behandlungs- und Versorgungsräume eingerichtet, in welche die Verletzten anschließend verbracht werden. Um den Zugang für die medizinische Versorgung und Rettung zu ermöglichen, werden die Feuerwehren mittels hydraulischen Rettungsgeräten die notwendigen Zugangswege für den Rettungsdienst schaffen und ihn bei der Bergung unterstützen.

Entsprechend der Verletzungsschwere erfolgt nach stabilisierender Versorgung der Abtransport der Personen durch Rettungshubschrauber, Rettungs- und Krankenwägen in die Kliniken. Interessierte Zuschauer können die Arbeiten der Feuerwehren und des Rettungsdienstes sehr gut von der Brücke über dem Regen aus beobachten.

Video und Bilder folgen.